4. Server unter Linux

4.1 Apache

4.2 Squid

4.3 Samba

 

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4. Server unter Linux

Linux wird seit jeher als Betriebssystem für Server eingesetzt. Zum einen läuft es sehr stabil und zum anderen gibt es für jede Server-Anwendung passende OpenSource-Software, die sich sehr detailliert konfigurieren läßt. Die Server laufen in der Regel als Deamon (Dienst im Hintergrund ohne grafische Benutzerschnittstelle) und werden meist beim Systemstart durch init-Scripte gestartet.

4.1 Apache

Apache ist DER Webserver (nicht nur) für Linux. Er ist meistens bei der Distribution mit dabei und kann gleich mitinstalliert werden. Ausser dem Hauptpaket gibt es meist eine Reihe Erweiterungen, z.B. für SSL-Unterstützung, die man bei Bedarf installieren kann. Das Serverprogramm selbst heißt "httpd" und wird mit dem Init-Skript "/etc/init.d/httpd start" (als root) gestartet.
Die Kontrolle der Systemdienste (wie httpd) kann auch mit Hilfe des graphischen Tools bei Mandriva erledigt werden.

Graphisches Tool zur Kontrolle der automatisch gestarteten Prozesse. Bei Mandriva unter System - Einstellungen - Den Computer konfigurieren - Prozesse - System - Systemdienste

Vorher muss der Server durch einrichtung des Config-File httpd.conf in /etc/httpd/conf konfiguriert werden.
Bei der Konfiguration muss auf jeden Fall eingestellt werden, wo die Html-Dateien liegen, die geservt werden sollen. Dazu dient folgender Ausschnitt aus der httpd.conf-Datei:

DocumentRoot "/home/user/meineseite" <Directory "/home/user/meineseite"> Options -Indexes Includes FollowSymLinks MultiViews AllowOverride All Order allow,deny Allow from all </Directory>

Daneben gibt es viele andere Einstellmöglichkeiten, die im Config-File selbst oder in einschlägigen Hilfeseiten beschrieben sind. Man sollte jedoch etwas vorsichtig sein und niemals die ganze Festplatte o.ä. serven. Man muss immer davon ausgehen, dass auch Leute die Seite aufrufen, die einem nichts Gutes wollen.
Weitere Infos: www.apache.org

4.2 Squid

Squid ist ein Proxy-Server für das http-Protokoll. Dies bedeutet, dass er als "Zwischenspeicher" zwischen den Browser und den Webserver geschaltet wird. Dies hat den Sinn, Webaufrufe zu beschleunigen, da die zuletzt aufgereufenen Seiten zwischengespeichert (gecached) werden. Dies macht sich besonders bei langsamen Internetverbindungen bemerkbar. Eine weitere Anwendung ist das Übersetzten von Anfragen aus dem lokalen Netzwerk in das allgemeine Internet, wenn der Linux-PC nicht als vollständiger Router konfiguriert ist. Der Squid-PC muss allerdings direkten Zugang zum Internet haben (z.B. über ISDN) und kann dann diesen Zugang an das lokale Netz weiterleiten.
Squid wird über das Konfigurationsfile /etc/squid/squid.conf konfiguriert und über das übliche Sys-V-init-script gestartet (/etc/init.d/squit start). Auf den Client-PCs muss dann im Browser als Proxy der Proxy-PC, auf dem der Squid läuft.
Squid hat übrigens auch einen "transparenten" Modus. Damit werden alle Webanfragen, die durch den Server laufen zwangsweise über den Squid geleitet, ohne dass der Benutzer irgendwas am Browser einstellen muss, aber auch ohne, dass es der Benutzer verhindern kann. Der Squid der Uni Hohenheim ist seit einiger Zeit so konfiguriert, dass alle http-Anfragen aus dem Uni-Netz über den Squid auf www-cache.uni-hohenheim.de geschleust werden.
Weitere Infos: www.squid-cache.org

4.3 Samba

Samba ist ein Windows-kompatibler File-Server. Wie Apache und Squid wird er über ein Init-Skript gestartet (/etc/init.d/smb start). Das Konfig-File ist /etc/samba/smb.conf.
Wichtige Einstellungen sind beispielsweise:

workgroup = KLEBWALD [Austausch] path = /home/user/Austausch comment = Joachims Austauschordner browseable = yes public = yes writable = yes admin users = user valid users = user, guest default case = lower inherit permissions = yes

Die erste Zeile legt die Arbeitsgruppe fest. Damit kann der Server von Windows-PCs leichter gefunden werden.
In durch eine Bezeichnung in eckigen Klammern eingeleiteten Blöcken werden Freigaben definiert. Man muss den Pfad zum Ordner angeben und unter welchem Namen er erscheinen soll. Außerdem müssen die Benutzer angegeben werden, die darauf zugreifen dürfen.
Zusätzlich gibt es das File /etc/samba/smb_users, in dem die zulässigen Benutzer eventuellen Unix-Benutzern zugeordnet werden. Das File kann z.B. folgendermaßen aussehen:

# Unix_name = SMB_name1 SMB_name2 ... root = administrator admin user = user nobody = guest pcguest smbguest tobi Gast

Im File /etc/samba/smbpasswd werden die Passwörter der Benutzer verschlüsselt gespeichert. Dies geschieht mit dem Befehl

smbpasswd user password

Bei der Dateifreigabe sollte man wie immer eher vorsichtig sein, da man leicht seine komplette Festplatte ins Internet zeigen kann. Das schlimme bei Samba ist, dass auch ein Schreibzugriff möglich wäre. Lieber zu wenig als zu viel freigeben.
Samba kann unter Mandriva auch graphisch konfiguriert werden (ebenfalls im Kontrollzentrum unter Einhängepunkte)

Weitere Infos: http://de.samba.org

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Joachim Aurbacher (joalbach@gmx.net) – 2005-2009